Karneval in Köln ist bunt, lustig und laut. Zum Rosenmontagszug, dessen Motto dieses Jahr „Jedem Jeck sing Pappnas“ lautete, gehören aber nicht nur Funkenmariechen und Clowns, sondern auch aktuelle und kritische Themen. Neben Statements zu akademischen Pinocchios, Meeresverschmutzern, Kernspaltern, Kriegsführern und politischen Absteigern gefiel mir ein Wagen zum modernen Lebensstil sehr gut: die Pappnasen-Äpp, inklusive “Jeck-Äpp” und „Klüngel-Äpp“. Ganz kölsch eben.
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Köln, die schönste Stadt am Rhein! Wer beim ersten Besuch in der viel besungenen Domstadt architektonische Wunderwerke erwartet, ist sicher ein wenig enttäuscht. Natürlich ist der Dom einzigartig. Auch die anderen rund 250 Kirchen dürfen sich sehen lassen. Moderne Baukunst lockt derzeit im Rheinauhafen. Als ehemalige Frankfurterin können mich die schick “abgeknickten” Hochhäuser allerdings nur wenig beeindrucken.
Nein, Köln ist die schönste Stadt am Rhein, weil die Leute so sind wie sie sind. Ein Beispiel: Wenn der 1. FC Köln spielt, pilgern Kind und Kegel durch den Stadtwald zum Stadion. Es wird gelacht, diskutiert und sich auf das Singen der FC-Hymne gefreut – für viele Fans das Schönste am Spiel. Das „Kölsch aufʻn Weg“ hat Tradition. Und so ist nichts Verwerfliches daran, wenn eine Horde rot-weiß geschmückter Menschen vergnügt mit „d’r Fläsch“ in der Hand durchs Grün schwadroniert.
Das Wichtigste dabei ist es nämlich, eine gute Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen. Da der Kölner an sich lieber öfters feiert, hat er dabei die Ruhe weg. So bleibt auch im Karneval genug Zeit für die “Famillisch” und ein Picknick zwischen all den anderen Narren. Das ist eben Köln: ein Freigehege für geballte Lebenslust.